Samstag, 23. April 2011

Orthodoxe Ostern: Das Heilige Feuer

Jedes Jahr an Karsamstag geschieht in Jerusalem das Wunder des Heiligen Feuers. In der Grabeskapelle in der Grabeskirche entzündet sich um die Mittagszeit eine Kerze in der Hand des orthodoxen Patriarchen - offenbar ganz von selbst und ohne jegliches Fremdeinwirken. Diese Flamme wird dann in der Kirche vom Priester nach Verlassen des Grabes an die Gläubigen weitergereicht. Alle palästinensischen Christen, die zu der Zeit nicht in Jerusalem sind, warten auf die Priester und Pfadfindergruppen, die das Feuer weitertragen in die unterschiedlichen Städte.

Die Dokumentation "Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen" gibt hier einen schönen Einblick ins Leben der Grabeskirche und wie die unterschiedlichen Konfessionen dort miteinander auskommen - oder eben auch nicht:


Da die Jerusalemer Altstadt und vor allem die Grabeskirche wahrscheinlich auch heute prall gefüllt war und es möglicherweise auch nicht ganz ohne Stress und Gewalt ging, haben wir uns gleich für einen anderen Standort entschieden und uns in Beit Jala, Bethlehems Nachbarstadt, positioniert.

In der Kleinstadt herrscht fast Volksfeststimmung, alle haben sich herausgeputzt, Jungs in schwarzen Anzügen und mit einer Extraportion Gel in den Haaren, Mädchen auf Highheels und in extrakurzen Kleidern.

Schaulaufen: Die Mädels stöckeln, die Jungs starren

Wir warten eine Weile, besorgen uns Kerzen und stehen lange herum, bis die eigentliche Prozession beginnt: Unterschiedliche Pfadfindergruppen ziehen trommelnd und Dudelsack spielend vorbei, Fahnen und Säbel werden geschwenkt.

Gruppe für Gruppe zieht vorbei, alle nach ihrem March durch Bethlehem schon ein bisschen erschöpft

Die ganze Party ist aber nur das Vorgeplänkel für das wahre wichtige Ereignis des Tages: Die Weitergabe des Heiligen Feuers, das den Weg von Jerusalem zu uns gekommen ist.

Das Feuer ist da - eingehüllt in eine Weihrauchwolke bahnt sich der Priester seinen Weg durch die Menge

In der Kirche Santa Maria drängen sich die Menschen, Kerze für Kerze wird erleuchtet, die Leute beginnen zu singen, streichen mit den Fingern über die Flammen und dann über ihr Gesicht. Der Priester verspritzt Weihwasser, wieder wird gesungen, dann geklatscht - eine wahrhaft heilige und sehr erhabene Atmosphäre.

1 Kommentar:

  1. Ich glaube Gott sendet das Heilige Feuer warum muss Gott Satan erlauben Gläubiger jedes Jahr absichtlich täuschen? Satan hat keine Macht nur Reichtume aber er kann nicht sich als Gott beweisen wenn man liest Neu Testament man kann sehen was Jesus sagte über Satan

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