Der Junge ging zu einem Vergnügungspark,
zwei Straßen entfernt von seiner Straße
Unterwegs geschah ihm vieles
- zu unwichtig, um es zu erzählen -
Nach dem langen Spaziergang kam er an,
aber...
erst da entdeckte er,
dass nur Kinder Zutritt haben
Vielleicht kann man diesem Jungen, den der palästinensische Dichter Marwan Makhoul beschreibt, sogar einen Namen geben: Handala.
Der palästinensische Cartoonist Naji al-Ali rief diese Comicfigur 1969 ins Leben. Handala ist ein etwa zehnjähriger Junge, barfuß, in abgerissener Kleidung. Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen beobachtet er das Geschehen. Er steht an der Mauer in Bethlehem, sieht Menschen aufeinander schießen oder liegt im Schoß der weinenden Freiheitsstatue.
Wie auch sein Erfinder muss Handala im Alter von zehn Jahren aus seiner Heimat fliehen und kann nicht zurück. Naji al-Al sagte einst über ihn:
"At first he was a Palestinian child, but his consciousness developed to have a national then a global and human horizon. He is a simple yet tough child, and this is why people adopted him and felt that he represents their consciousness."
So ist Handala zum Symbol palästinensischer Flüchtlinge geworden. Als stiller Beobachter durchlebt er das, was auch dem machtlosen Palästinenser widerfahren ist: Vertreibung, Unterdrückung – Handala ist immer dabei, still und doch präsent.
Naji al-Ali starb 1987 im Alter von 51 Jahren an den Folgen eines Attentats. Als Kritiker der israelischen Besatzungspolitik war er bei Israelis genauso wie bei Führern arabischer Länder, denen er Untätigkeit vorwarf, unbeliebt. Wer Naji al-Ali umbrachte, konnte nicht geklärt werden.
Handala lebt indes weiter. Auf Wänden, als Schlüsselanhänger und Aufdruck auf T-Shirts erinnert er daran, dass es da immer noch diese Sache gibt, die nicht geklärt wurde: Wird er nach Hause zurückkehren können?
Israel anerkennen, den Terror aufgeben und Frieden halten - dann hat niemand ein Problem mit der Rückkehr.
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