Ein palästinensischer Bekannter nahm uns kürzlich mit auf einen Ausflug zum Toten Meer. Kurz vor dem Checkpoint zu Israel machten wir Halt, ein Freund von ihm hatte erzählt, hier gebe es eine schöne Stelle zum Baden, außerdem Süßwasserbecken um sich hinterher abwaschen zu können. Ratlos standen wir einige Minuten am Straßenrand: Den Checkpoint passieren und ins israelische Gebiet einreisen dürfen Palästinenser nicht, das Auto einfach an einer abgelegenen Stelle parken wollte Ibrahim nicht. Schließlich schickte er zwei von uns harmlosen Europäern vor, die bei den Soldaten nachfragten, wo wir das Auto parken und zum Meer hinabsteigen konnten.
Es lief alles glatt. Am Strand, wo uns niemand sah, überquerten wir die Grenze zu israelischem Gebiet und fanden tatsächlich auch einen guten Platz zum Schwimmen - in salzigem und süßem Wasser. Dort verbrachten wir einen skurillen Tag, links die nackten Hippies, rechts eine Gruppe jugendlicher Halbstarker und wir mittendrin mit Ibrahim, dem es lieber war, sich auf Englisch mit uns zu unterhalten, um niemanden auf die Idee zu bringen, ihm als Palästinenser Probleme zu bescheren.
Am Ende, als wir gerade losfahren wollte, kam dann doch noch ein Soldat auf uns zu und fragte, ob wir alle zusammen gehören würden. Vielleicht hatte er bemerkt, dass wir uns gegenseitig Scheine zusteckten, um die Fahrtkosten zu teilen. Vielleicht war er auch aufgrund des Fahrers im palästinensischen Wagen mit einer Gruppe von Europäern misstrauisch geworden. Wer weiß schon, was diese Palästinenser immer im Schilde führen.
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zum Glück hab ich uns unser Leben gerettet.
AntwortenLöschenUnd zum Glück hattest du keine Drogen dabei.
AntwortenLöschenhihi, ihr seid ja schöne Schlamm-Monster!
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