Montag, 21. März 2011

Gebetserhörung

Eher zufällig stehen wir eines Tages vor dem griechisch-katholischen Immanuel-Kloster nahe der Mauer. Ein von Nonnen organisiertes Gebet soll hier in Checkpoint-Nähe stattfinden, aber Nonnen gibt es in Bethlehem viele und die Schwestern aus dem Immanuel-Kloster haben nichts damit zu tun. Trotzdem empfangen sie uns freundlich in ihrem bescheidenen Heim.


Direkt neben der Mauer steht das Immanuel-Kloster, das von sieben Schwestern bewohnt wird


Eine österreichische Schwester, die als einzige in der siebenköpfigen Gemeinschaft deutsch spricht, erzählt uns von dem Leben im Kloster und unweigerlich führt das Gespräch auch zur Mauer, die gerade so am Klostergarten einen Knick macht. Wie es dazu gekommen sei? „Eigentlich sollte die Mauer direkt durch den Garten gebaut werden“, so die Österreicherin. Täglich hätten die Schwestern gebetet, Menschen demonstrierten gegen die Mauer im Garten und tatsächlich wurden die Baupläne geändert und der Klostergarten verschont.


Eine Ikone der Jungfrau Maria an der Mauer erinnert unter anderem daran, dass das Kloster der Schwestern unversehrt blieb

Erst vor Kurzem erfuhren die Schwester, dass ein Diplomat vor Ort den Bau der Mauer durch den Garten verhindert hatte. Auf seine Anordnung hin, den Garten des Immanuel-Klosters zu verschonen, sei der Verlauf des Betonwalls geändert worden. „Ein Gebet, das schon erhört wurde, bevor die ganzen Demonstrationen gegen den Mauerbau begonnen hatten“, sagt die Schwester dankbar.

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