Donnerstag, 14. April 2011

Salatpolitik

Wie Anja bereits zu Beginn ihres Aufenthaltes in Palästina feststellte: Man kann nicht nicht darüber reden, Politik wird hier immer irgendwie zum Thema. Und es sind gar nicht mal die übereifrigen Ausländer, die mehr über Zusammenhänge wissen wollen und deshalb womöglich unangebrachte Fragen stellen würden. Im Gegenteil, die Palästinenser selbst politisieren alles, was irgendwie geht. Sogar ihr Gemüse.

In Artas, einem Dorf in der Nähe von Bethlehem, findet das Salatfestival statt. Tatsächlich sind die Bewohner von Artas stolz auf ihr gutes Gemüse, denn die Salatköpfe sind einfach knackiger als anderswo, wegen des guten Wassers, der besonders reinen Luft und des Verzichts auf Pestizide.

Landwirt Ahmed Ali Saad mit Paliflagge vor seinem Salatbeet

Auf der anderen Seite hat der Salat aber auch - natürlich - eine ganz starke politische Symbolik. Denn Salatköpfe sind wie Palästinenser: Tief verwurzelt in der Erde, hart im Nehmen und standhaft - komme, was da wolle. Darauf muss man erstmal kommen.

Nebenbei ist Salat gesund und schmackhaft. Schon allein deshalb lohnt es sich auch eine zweitägige Salatparty zu feiern mit Musik und Tanz und rollenden Köpfen - aus Salat, versteht sich.

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