Montag, 14. März 2011

Arabischer Worship

Etwa zwei Millionen der Palästinenser im Westjordanland sind Christen, das macht knapp acht Prozent der Gesamtbevölkerung aus. In Bethlehem gibt es unzählige Kirchen, prächtige Bauten wie die Geburtskirche, die für sich beansprucht am genauen Geburtstort Jesu gebaut worden zu sein, und unscheinbarere Gebäude, die lediglich durch windschiefe Kreuze erkennbar sind. Uns hat es in den noch unscheinbareren Kellerraum eines Hauses verschlagen. Wer nicht weiß, dass hier eine Kirche ist (Tipps gibt es zum Beispiel in der christlichen Buchhandlung nebenan), wird sie in ihrem Geheimversteck auch nicht finden.

Es sind Baptisten, die sich hier regelmäßig treffen, am Sonntagmorgen für den Gottesdienst, donnerstags für Gebet und Lobpreis. Wir steigen mit Lobpreis ein, in der Hoffnung, einige bekannte englische Lieder zu hören und mitsingen zu können. Doch die Gemeinde besteht fast ausnahmslos aus Palästinensern und womöglich ist hier das Singen von fremdländischen Liedtexten ebenso verpönt wie in manchen Kirchengemeinden Deutschlands.

Worte aus Psalm 103 an der Wand: "Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat."

Gebet, Andacht, Lieder und der Segen wird auf Arabisch gesprochen, die Heilige Schrift auf Arabisch liegt griffbereit an jedem Platz. Die Stunden des Lobpreises laufen in etwa so ab, wie ich sie auch schon in Deutschland erlebt habe: Klaviermusik untermalt die Worte des Predigers, eingängige Liedzeilen werden so oft wiederholt, dass ich fast mitsingen kann und in der ekstatischen Predigt höre ich einige Worte so häufig, dass ich nun neue, lebenswichtige Worte in meinem Vokabelheft stehen habe: Freiheit, Vergebung, Gnade, Herrlichkeit.

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