Israel ist anders. Dass wir von dort nur so kurz von uns hören ließen, lag vor allen Dingen an den unverschämt hohen Internetpreisen. Wenn man vier Euro für eine Stunde zahlen muss, macht man eben doch nur das Nötigste. Aber auch sonst lagen die Preise in Israel um einiges höher als in Jordanien oder Syrien. In Damaskus kamen wir für die ersten zwei Nächte in einem der schickeren Hotels unter (unsere Reiseführer-Autorin zählte es zur "Goldenen Mitte"). Für ein hübsches Doppelzimmer mit Fernseher, Minibar, sauberer Bettwäsche und gutem Badezimmer zahlten wir pro Nacht zu zweit 15 Euro. Für das gleiche Geld bekamen wir in Israel bloß ein Einzelbett im Schlafsaal.
Aber nicht nur die Preise sind im Heiligen Land anders als bei seinen Nachbarn. Nach dem Grenzübergang Aqaba-Eilat sahen wir uns mit Digitalanzeigen und Servicetelefon im Busbahnhof konfrontiert. Keine geschäftigen Männer mehr, die ihr Fahrtziel ausrufen und einen ins nächste Büro ziehen - hier musste man Schlange stehen, um an sein Ticket zu kommen. Außerdem bewegten sich die Menschen hier weitaus offener, für mich ein wahrer Kulturschock! Mädchen in Hotpants und Bikinioberteil, Paare, die sich öffentlich küssten und Händchen hielten - nachdem ich mich so an die arabisch-muslimischen Sitten gewöhnt hatte, war das für mich ein ganz und gar unheiliger Empfang.
Für uns ging es zunächst in die Hauptstadt Israels: Jerusalem. Wir logierten in der Hauptstadt, wo Christen, Araber, Juden und Aramäer nebeneinander wohnen und das geschäftige Treiben in den engen Kopfsteinpflastergassen einen Eindruck gibt, wie das Leben zur Zeit Jesu ausgesehen haben könnte. Von Jerusalem haben wir in den paar Tagen nur den kleinsten Teil gesehen, aber das allein war spannend genug: Ein Besuch vor der Klagemauer, Feilschen im arabischen Viertel, leckeres Obst, Gemüse und Brot (!) auf dem jüdischen Markt, die Grabeskirche, ein Besuch bei Freunden von Freunden von Freunden im Johanniter-Hospiz und und und.
Zweite Etappe: Haifa, eine Hafenstadt, in der das Heiligtum der Bahai-Religion zu finden ist - die Bahai-Gärten.
Wirklich schön und eine Pflicht für jeden Bahai, dort einmal spazieren gegangen zu sein. Von Haifa aus besuchten wir außerdem das Kibbuz Ramat Yohanan, waren zu einem Sabbat-Essen eingeladen, wurden über das gesamte Gelände geführt und mit Informationen geradzu überhäuft.
Die letzten Tage verbrachten wir in Tel Aviv, Sonne, Strand, Meer zum Abschied. Vielmehr haben wir dort auch nicht gesehen. War aber auch schön.
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